Page 3 - GA 124 März - Mai 2020

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Leutershausen + Jochsberg
Bedrohliche Bilder
von der Zukunft, Warnungen und Umkehrrufe
- das gehört zu unserem Leben. Das sind wir gewohnt. Oft führen die Linien unserer Erkenntnisse in den Abgrund oder umgekehrt in gefährliche Höhen. Das mag auch berechtigt sein. Aber immer trifft es sicher nicht zu.
Aus extremen Blickwinkeln kann alles ins Unglück führen, es mögen Fehler sein oder Erfolge.
Auf dem Markt der Katastrophen wird fast nur noch der gehört, der lauter schreit und extremer denkt als alle anderen. Wer das lange genug verfolgt, den befällt eine Ungewissheit, wie er sich verhalten soll. Allmählich tritt Lähmung ein.
Das befeuert nur noch mehr den Eifer derer, die den Untergang abwenden möchten.
Auch in der Bibel gibt es Bilder des Untergangs. Ankündigungen von schweren Zeiten finden wir auch bei Jesus. Es fällt uns nicht immer leicht zu verstehen und zu deuten, was damit gemeint ist. Was will Jesus uns mit den Endzeitreden sagen?
Jesus Christus spricht: Wachet! Markus 13,37
Der Monatsspruch für März bringt es für mich auf den Punkt.
Wir sollen wach sein, für das, was um uns herum geschieht. Aufmerksam beobachten, was getan wird und was von uns gefordert wird. Nicht um alles zu tun, sondern um das Gute auszuwählen.
Wach sein, heißt: sich nicht ablenken zu lassen, von dem Guten, das wir tun können und tun sollen. Und es heißt: bereit sein. Nicht nur theoretisch wissen, sondern praktisch handeln, helfen und anpacken.
Auch das gehört zum wach sein: Eine Nüchternheit - ich möchte sagen, eine Klarheit, die Übertreibungen einschätzen lernt und Untertreibungen nicht übersieht.
„Ich will, dass ihr in Panik geratet, dass ihr die Angst spürt.“
So hat Jesus nicht geredet. Auch wenn er sich
aufrüttelnd an die Menschen richtet. Im Gegenteil hat er davor gewarnt, sich treiben zu lassen: nicht von Bequemheit, auch nicht von Angst und Panik oder anderen.
Wer für sich entdeckt hat, dass Jesus uns in die Freiheit führen will, der weiß auch, wie schwer es ist, frei zu bleiben. Nicht immer schon zu wissen, sondern trotz allem noch zu hören und zu suchen und dann doch auch entschlossen zu handeln.
Angst und Panik sind keine guten Ratgeber,
genauso wenig Empörung und Wut.
Und noch etwas steckt in diesem Wachen: ein Warten, Hoffen und Schauen auf den, der in Liebe zu uns kommt.
Es ist Jesus, der auferstandene Herr und Heiland.
Darum: Bleibt wach!
Dekan Rainer Horn