Kulturfahrt 2013: Weimar

Eine Gemeinde-Gruppe aus Leutershausen besuchte vom Reformationstag, dem 31. Oktober, bis zum Sonntag, 3. November 2013, die Kulturstadt Weimar. Die Reise wurde organisatorisch von KV-Vertrauensmann Hans Hausner vorbereitet und theologisch von Pfarrer Rainer Schulz begleitet.
Zwischen den "Großen" der Stadtgeschichte - z.B. Goethe (1749-1832), Schiller (1759-1805), Herder (1744-1803), J.S. Bach (1685-1750) - und bis heute aktuellen religiös-theologischen Grundfragen gibt es zahllose Verbindungen. Weltberühmt ist die "Gretchenfrage" an Dr. Faustus: "Nun sag', wie hast du's mit der Religion?", weniger bekannt die Begründung der evangelischen Kinder- und Sozialarbeit durch den Weimarer Laientheologen Johann Daniel Falk (1768-1826).
Die Gruppe besuchte u.a. einen Festgottesdienst zum 300jährigen Weihejubiläum der Jakobskirche, in deren Sakristei Goethe getraut wurde und auf deren Kirchhof Friedrich Schiller und andere Kulturgrößen bestattet liegen, einen Vortrag über Falks Lebenswerk, sowie die nahe gelegene KZ-Gedenkstätte Buchenwald. Besonders hier drängte sich die Frage auf, warum immer wieder offensichtlich "ganz normale" Menschen zu den undenkbarsten Grausamkeiten fähig sind.
Die Herrschaft des Nationalsozialimus war in Weimar auch kulturell spürbar, etwa durch das Verbot der "Bauhaus"-Bewegung und andere Übergriffe dieser Art.
Das der Versöhnungsliturgie der Nagelkreuzbewegung von Coventry folgende Freitagmittagsgebet an der Stadt- bzw. "Herder"-Kirche Peter und Paul deutete eine christliche Perspektive des Umgangs mit solchen Erfahrungen an: Menschen beten füreinander und lassen sich vom Evangelium her für die Überwindung von Diskriminierung und Gewalt stärken und sensibilisieren.
 

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(1) Foto: privat