Ein ökumenisches Projekt des Stiftsbasilikachores Herrieden und der Kirchenchöre
St. Peter Leutershausen und der Christusgemeinde Herrieden. Mitwirkende waren,
Andrea Wurzer (Sopran), Jochen Eichelberger (Bass), Hans-Martin Schreiber (Bariton), Miriam Marquardt (Orgel), Ulrich Metzner (Truhenorgel), Susanne Lieb (Violine) und das Orchester "Sine Nomine". Zusammenstellung, Einstudierung und Leitung lagen in den bewährten Händen von Stefan Ubl.
Seinem Motto entsprechend begann das Konzert mit Giovanni Battista Pergolesi's "Stabat Mater", gesungen von Andrea Wurzer, den Frauen des Basilikachores Herrieden sowie der evangelischen Kirchenchöre Herrieden und Leutershausen, begleitet vom Orchester "Sine nomine". Dieses spätbarocke Meisterwerk, das der 26-jährige kurz vor seinem Tod geschrieben hat, nimmt gefangen und begeistert. Kein Wunder, dass es im 18. Jahrhundert eines der meistgespielten Stücke seiner Art war. Die folgenden Orgelchoral-Vorspiele "Ach Herr mich armen Sünder" von D. Buxtehude und J. S. Bach's "Oh Traurigkeit, oh Herzeleid", gespielt von Miriam Marquardt, bildeten die Überleitung zu Franz Liszt's "Via Crucis", mit Ulrich Metzner und Miriam Marquardt an den Orgeln, gesungen vom Stiftsbasilikachor Herrieden, dem Kirchenchor Leutershausen und Mitgliedern des evangelischen Kirchenchores Herrieden. Die Solo-Rezitative sangen Jochen Eichelberger und Hans-Martin Schreiber.
Dass Stefan Ubl dieses Werk zum Kernstück seines Passionskonzerts macht, ist ein Wagnis mit einer gehörigen Portion Vertrauen in die Musikalität der Zuhörer. Auf dieses Alterswerk Liszt's aus den Jahren 1878/79 muss man sich einlassen können. Das ist übrigens auch Liszt's Zeitgenossen schwer gefallen, weshalb das Werk erst am Karfreitag 1929 zur Uraufführung kam.
Hier stehen die gregorianischen Hymnen der Einleitung und des Schlusschores, neben Chorälen wie "Oh Haupt voll Blut und Wunden" und "Oh Traurigkeit, oh Herzeleid", die ebenso von Bach sein könnten. Drei innige "Stabat Mater" der Frauen kontrastieren mit Solo-Rezitativen und Orgel-Soli an den Grenzen dessen, was wir Laien als harmonisch empfinden. Es ist schon genial wie Franz Liszt dieses Gefühlschaos, das einem bei der Betrachtung der Passion Jesu überfällt, in Musik umsetzt. Dass er damit verstört und aufwühlt, liegt in seiner Absicht.
Mit J. S. Bach's Arie für Sopran, Violine und Continuo, "Genügsamkeit ist ein Schatz", geleiteten Andrea Wurzer, Susanne Lieb und Ulrich Metzner ihre Zuhörer wieder in vertrautere Gefilde. J. G. Rheinberger's eher romantisch angelegtes "Stabat Mater" bildete dann den Schluss eines hörenswerten und anspruchsvollen Passionskonzerts.