"In Ägypten sind über 90 % der Bevölkerung muslimisch (davon rund 99 % Sunniten und 1 % Schiiten). Die Schätzungen über den christlichen Bevölkerungsanteil schwanken stark zwischen 6 und 15 % (davon ist der Großteil koptisch-orthodox). Rund 2 % der Ägypterinnen und Ägypter werden zu den sogenannten sonstigen Religionen gerechnet.
Die spannende Geschichte des Landes am Nil begann lange vor biblischen Zeiten und ist zugleich eng mit der christlichen Religion verwoben. In Abu Serga, einer der ältesten koptischen Kirchen in Ägypten, fanden laut Überlieferungen Maria, Josef und Jesus Zuflucht. Dieser Aufenthalt der Heiligen Familie in Ägypten spielt im religiösen Leben der dortigen koptischen Christinnen und Christen bis heute eine bedeutende Rolle.
Der Weltgebetstag wurde in Ägypten erstmalig im Jahr 1928 gefeiert. Damals begannen Frauen aus der Presbyterianischen Kirche, die auch als Koptisch-Evangelische Kirche bekannt ist, sich der internationalen Gebetsbewegung anzuschließen. Andere christliche Konfessionen folgten und im Jahr 1940 wurde bereits in vielen Kirchengemeinden in ganz Ägypten der Weltgebetstag gefeiert. Im Jahr 1970 schlossen sich mehrere Ägypterinnen und Zugezogene unterschiedlicher christlicher Konfessionen zu einer Gruppe zusammen, die u.a. den Weltgebetstag 1975 aus Ägypten vorbereitete. Aus dieser „Ökumenischen Gemeinschaft von Frauen“ ging schließlich das Weltgebetstagskomitee Ägypten hervor.
Gemeinsam haben rund 15 Frauen aus ganz Ägypten in den letzten Jahren die Gottesdienstordnung „Wasserströme in der Wüste“ zum Weltgebetstag 2014 geschrieben. Sie gehören verschiedenen Kirchen der drei großen Konfessionsfamilien orthodox, katholisch und protestantisch an (z. B. koptisch-orthodox, römisch-katholisch, koptisch-katholisch, koptisch-evangelisch, anglikanisch bzw. episkopal)."