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Der prachtvolle Kronleuchter wurde – so sagt es eine in Schreibschrift gehaltene Gravur – im Jahr 1903 von Leonhard Wiesinger gestiftet.
Die zwölf Kerzen darauf brennen zu besonderen Anlässen und in jedem Fall zu den hohen »Christusfesten« wie Weihnachten, Epiphanias oder Ostern.
Einst nannte man solche kirchlichen Kronleuchter auch „corona“, das lateinische Wort für die „Krone“ des Lebens, oder auch: „Licht-Kronen“. Am Jochsberger Leuchter ist über der großen „Krone“, also dem filigran gearbeiteten, sechseckigen Reifen mit seinen zwölf Kerzen, zusätzlich sogar eine „richtige“ Krone zu sehen, gold leuchtend und mit sieben Blättern geschmückt. Darüber strahlt an der Decke ein achteckiger Stern. All diese Zahlen: die 6, die 7, die 8 oder die 12, haben vielfältige, symbolische Bedeutungen.
Kirchliche Lichtkronen gibt es schon sehr lange. Früher hingen sie statt in der Raummitte häufig über oder nahe dem Altar. Die Lichter weisen auf Jesus Christus hin, der sagt: „Ich bin das Licht der Welt“ (Johannes 8,12). Aber dann sagt er auch: „Ihr seid das Licht der Welt“ (Matthäus 5,14), und meint damit die Apostel, Lehrer, Prediger und alle, die das Evangelium in die Welt hineintragen wie ein Licht in die Finsternis.
Der Kronleuchter ist also nicht einfach eine Art „Lampe“, sondern Ausdruck der Freude über Gott, der es hell macht im Leben der Menschen und neues Leben schenkt.