Zwei Monate war es her, seit der letzte gemeinschaftliche Gottesdienst in der Jochsberger St. Mauritius-Kirche am 15. März zum Sonntag "Okuli" gefeiert werden konnte. Danach waren gottesdienstliche Versammlungen, wie so vieles, im Zuge der Bekämpfung der Corona-Pandemie strikt untersagt. Nun sind Gottesdienste wieder erlaubt, die Auflagen zum Infektionsschutz erfordern aber sehr umsichtige, verantwortungsbewusste und defensive Entscheidungen von den Verantwortungsträgern in den Kirchengemeinden.
Da die Gesundheit aller Beteiligten Vorrang hat, entschied sich der Jochsberger Kirchenvorstand für einen vorsichtigen Wiedereinstieg in die gemeinschaftlich gefeierten Gottesdienste. Um den Infektionsschutzauflagen besser Rechnung tragen zu können und das Ansteckungsrisiko zu minimieren, werden die ersten Gottesdienste unter freiem Himmel auf dem Friedhof gefeiert. Nur bei Regen wird in das kleine Gotteshaus ausgewichen, welches unter den gegebenen Abstandsregeln deutlich weniger Gläubigen Raum bieten darf.
So bot der Platz rund um das Kreuz auf dem Jochsberger Friedhof an diesem Himmelfahrtstag ein ungewohntes Bild: ein fleißiges Team des Kirchenvorstands hatte Stühle und Bänke, Altar, Lautsprecher und Keyboard sowie Desinfektionsspender aufgebaut, statt Gesangbüchern lagen Liedblätter aus. Mit großer Disziplin und viel Abstand zueinander verteilten sich die Gemeindeglieder unter dem Blätterdach der Friedhofslinden und lauschten der Predigt von Dekan Horn zu Joh 17, 20-26. Heidi Emmert begleitete den Gemeindegesang, der sich für viele durch den vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutz - verständlicherweise - noch etwas ungewohnt anfühlte.
Es war ein würdiger Rahmen für den ersten Gottesdienst unter "Corona-Auflagen". So Gott will und der Himmel seine Schleusen nicht öffnet, werden weitere Freiluftandachten auf dem Jochsberger Friedhof folgen - die nächste am Pfingstsonntag, 31. Mai 2020 um 10:30 Uhr.