Zwar sind Gottesdienste seit Mai grundsätzlich wieder erlaubt, jedoch stellen die Hygieneauflagen zum Schutz vor Corona-Infektionen knifflige Herausforderungen speziell an kleine Kirchengemeinden. Gerade durch das derzeit noch geltende Abstandsgebot bleiben in kleinen fränkischen Dorfkirchen nicht allzuviele Sitzplätze übrig. Der Jochsberger Kirchenvorstand ist dieser Problematik kreativ begegnet und verlegte sämtliche Gottesdienste in den Sommermonaten in den Friedhof. Natürlich nicht, ohne vorher das behördlich geforderte Hygienekonzept auszuarbeiten.
Rund um das stimmungsvolle Rondell mit seinen Lindenbäumen, im Schatten des großen Kreuzes, versammelte sich ab Christi Himmelfahrt sonn- und feiertags die Gemeinde zur "Sommerkirche". Statt Orgelklängen gab es Musik vom Keyboard, und die Kirchenbänke wurden mit bequemen Stühlen getauscht. In der Parkanlage des Friedhofs fand jeder Besucher, unter erleichterten Auflagen, einen schönen Platz zur Andacht. Mit großer Disziplin und viel Abstand zueinander verteilten sich die Gemeindeglieder unter dem schattenspendenden Blätterdach der Friedhofslinden und lauschte den Predigten. Ein treues, eifriges Team des Kirchenvorstands sorgte stets für alle nötigen Aufbauten und die Einhaltung der Hygienevorschriften, beim Aufräumen packte die Gemeinde stets tatkräftig mit an.
Wir sind sehr dankbar für diese gottesdienstliche Erfahrung, die in den aufgewühlten Zeiten der Pandemie immer einen Hoffnungsschimmer und einen Moment des Aufatmens vermitteln konnte. So hat die Krise für ein durchaus gelungenes gottesdienstliches Experiment gesorgt. Witterungsbedingt werden wir nun im Herbst wieder in St. Mauritius Gottesdienste feiern - bitte achten Sie hier ganz besonders auf die Einhaltung der Hygieneauflagen, damit wir auch weiterhin verantwortungsvoll und gut durch diese Zeit kommen.