Alter: erbaut um 1315, erweitert gegen Ende des 15. Jahrhunderts
Baustil: einheitlicher Chorturmbau
Besonderheiten: Taufstein von 1752; Bankwangen im Stil der Spätgotik
Die evangelische Kirche in Hagenau zählt zu den ältesten Kirchen im Landkreis Ansbach, wie überhaupt dieser Ort zu den ältesten der Gegend zählt. Im Jahr 1000, als noch dichte Urwälder zwischen Burgbernheim und Ansbach lagen, wird in einer Urkunde, in der diese Wälder dem Bistum Würzburg zugesprochen wurden, die Grenze bestimmt „bis Hagenau“.
Die Kapelle, aus mächtigem Turm und kleinem Anbau bestehend, soll um 1315 auf einem Bachanger erbaut worden sein und wurde erstmals 1465 erweitert.
Der untere Teil des Chorturmes dürfte noch aus dieser Zeit stammen. Im Jahr 1722 werden Klagen vorgetragen, das Kirchlein sei zu dunkel, zu feucht und zu klein. Zudem bringt der Bach großen Schaden, so dass bei einer Überschwemmung schon einmal die Sakristei zerstört wurde und neu errichtet werden musste.
Am 21. Mai 1999 stand das Kirchenschiff mit der Sakristei 5 cm unter Wasser (Pfingsthochwasser).
Im 18./19. Jh. wurden Fenster und Dachstuhl verändert und 1966/67 fand die letzte durchgreifende Instandsetzung statt.
Das Kirchengebäude - ein Mischstil
Der Turm mit seinen Spitzbögen an den Fenstern könnte in die Zeit der Gotik gesetzt werden (1200 - 1500 n. Chr.). Man vermutet, dass schon ein Turm vor der Jahrtausendwende gestanden hat. Das Kirchenschiff dürfte in die Zeit der Romanik passen wegen der Rundbögen an den Fenstern. Es wird aber sicherlich in die Zeit ihrer Erbauung eher zur Renaissance ab 1500 n. Chr. gehören, wo man häufig frühere Baustile vermischt angewandt hat. Die eigentliche Bauzeit der Kirche hat sicherlich in das 16. Jahrhundert gereicht.
Durch die Renovierung 1966/67 wurde der Innenraum der Kirche zu einem wahren Schmuckstück, gleich einem in dunkelgrün und weinrot bemalten Bauernschrank. Im Kirchenschiff sind an den Bänken Wangenbretter angebracht. Als Bekrönung der Wangenbretter finden sich Lilien, Kreuzblumen, Laubwerkschlingen und flach geschnitzte menschliche Büsten.
Der Taufstein besteht aus Sandstein und ist kelchartig geformt. Auf der einen Seite sind zwei Engelsköpfe am Beckenrand angebracht. Gegenüber findet man die Inschrift der Stifterin Rosina Marcareta Hopfin zur Leimbachsmühle aus dem Jahre 1752.
Eine Besichtigung der Hagenauer Kirche lohnt sich in jedem Fall.
Die Gottesdienste finden vom Frühjahr (Ostermontag) bis Herbst (Ewigkeitssonntag) jeden 3. Sonntag im Monat um 10.00 Uhr statt. Zu besonderen Zeiten und an manchen Festtagen werden Abendmahlsgottesdienste gefeiert.
Besondere Gottesdienste sind die Osternacht (am Ostersonntag um 5:30 Uhr) und die Christmette (am Heiligen Abend um 22:30 Uhr), die jeweils nur mit Kerzen beleuchtet sind.