Alter: 1404 erstmals erwähnt
Baustil: Markgrafenstil
Besonderheiten: Markgrafenkirche nach Plänen von Johann David
Steingruber, Taufstein 18. Jh., mittelalterliche
Umfassungsmaueren der einstigen Wehrkirche,
Taufschale etwa 15. Jh.
Die St. Wendel-Kirche wurde in ihrer heutigen Form nach Plänen des Ansbacher Hofbaumeisters Johann David Steingruber in den Jahren 1744/45 als Erweiterungsbau der bestehenden mittelalterlichen Kirche fertiggestellt.
Das untere Turmgeschoss und der östliche Teil der Umfassungsmauern der einst zur Urpfarrei Geslau gehörenden Kirche sind in der Substanz noch hochmittelalterlich;
1404 als Tochterkirche der damals von Geslau abgetrennten Pfarrei Frommetsfelden zugewiesen;
1460 Erhebung zur Pfarrei; 1529 vermutlich evangelisch;
1644 Wiederaufbau nach der Zerstörung im 30jährigen Krieg.
1744/45 wurde die Kirche nach den Plänen von Johann David Steingruber neu gestaltet: das Kirchenschiff wurde vergrößert und der Turm erhielt ein neues Läutegeschoss; Innenrenovierung 1936 und 1987.
1966 Außenrenovierung;
1987 Orgelneubau mit Schleifladen.
Die evang.-luth. Pfarrkirche St. Wendel liegt im befestigten Friedhof am Nordostrand des Ortes. Die ehemalige hochmittelalterliche Kirchhofbefestigung ist nicht mehr in voller Höhe erhalten. Außen an der Nordostecke steht noch der untere Teil eines runden Mauerturmes; im Süden der Ummauerung liegt ein hohes Rundbogentor aus dem Jahr 1661. Die Kirche ist als vierachsiger Saalbau mit Turm gegen Osten angelegt.
An drei Seiten des Innenraumes finden sich umlaufende Holzemporen mit einfach gefeldeter Brüstung und Rundstützen. Die ehemalige Orgelempore dient derzeit dem Posaunenchor bei der festlichen Gestaltung der Gottesdienste. Die Kirche ist mit Stichbogenfenstern und Stichbogentüren gestaltet. Seitlich unten an der Altarwand befinden sich die Sakristeitüren, in der Mitte die hochgelegene Kanzeltür.
Das über Traufprofil abgesetzte Dach ist westlich abgewalmt. Das untere Turmgeschoss bietet den Sakristeizugang unter dem achtseitigen, konkaven Pyramidendach. Ein Knauf und die geschmiedete Windfahne zieren die Turmspitze. In der Nordostecke liegt ein überdachter Außentreppenaufgang.
Besonderheiten: 3 lebensgroße Figuren an der Altarwand, Christus als Auferstandener links vom Betrachter und Johannes, der Lieblingsjünger Jesu, rechts; auf der Empore oben rechts St. Wendel, der Namensgeber der Kirche. Alle Holzplastiken entstammen dem späten 20. Jahrhundert aus der Künstlerwerkstatt Röthel, Wippenau.
Am Turm finden sich drei Glocken, zwei aus der Nachkriegszeit und eine historische Glocke, das sog. „Bimmerla“, aus dem Jahr 1621; es dient noch heute als Tauf- und Sterbeglocke.
Die Orgel wurde mit 16 klingenden Registern als mechanische Schleifladenorgel im Jahr 1987 durch die Firma Koch, Feuchtwangen, im historischen Prospekt gestaltet.
Die Kirche ist in der Regel tagsüber geöffnet.
Die Gottesdienste finden monatlich im Wechsel mit Gastenfelden / Hagenau um 9.°°, bzw. 10.°° Uhr statt. Zu besonderen Zeiten und an manchen Festtagen werden Abendmahlsgottesdienste gefeiert.
Gelegentlich finden Familiengottesdienste statt und Gottesdienste mit besonderem Charakter (Weltgebetstag der Frauen, Gottesdienste im Freien, musikalische Gottesdienste).